Quelle: C.A.R.M.E.N. e.V.  Centrales Agrar-Rohstoff-Marketing- und Entwicklungs-Netzwerk

Die Technik

Wer sich für einen Holzkessel entscheidet, hat die Wahl zwischen der  handbeschickten und der automatisch beschickten Feuerstätte.  Während bei einer Scheitholzheizung der Brennstoff manuell aufgegeben wird,  erfolgt die Brennstoffzufuhr bei Hackschnitzelheizungen automatisch.

Scheitholzfeuerung

Jeder Scheitholzkessel besitzt einen Füllraum, in den die Holzscheite von  Hand eingelegt werden. Manche Holzkessel können Meterscheite verbrennen, andere  nur Stückhölzer bis zu 50 Zentimetern.  Der Füllraum eines modernen Scheitholzgebläsekessels reicht für vier bis acht  Stunden Brenndauer, je nach Wärmeabnahme.  Erst dann muss neues Holz nachgelegt werden. Dies kann bei Kesseln mit  seitlichem oder unterem Abbrand auch bei laufendem Kessel geschehen.  Bei der Unterbrandfeuerung brennt nur ein kleiner Teil der Brennstoffmenge, und  zwar der direkt über der Glut befindliche.

Das unverbrannte Holz im Füllschacht rutscht selbsttätig nach. Die  entstehenden Schwelgase werden durch das Glutbett gesogen und verbrennen mit  vorgewärmter Sekundärluft in der Brennkammer. Das Saugzuggebläse unterstützt die Zufuhr von Verbrennungsluft und befördert die  Rauchgase in den Schornstein. Es sorgt für gleichmäßige Betriebsbedingungen im  Kessel und vermeidet zudem die Ansammlung von Schwelgasen, die andernfalls zu  Verpuffungen führen könnten.  Durch Veränderung der Menge der zugeführten Verbrennungsluft ist eine begrenzte  Leistungsregulierung möglich. Mittels einer Lambdasonde kann auch eine  Feuerungsregelung zur Minimierung der Emissionen realisiert werden. Primär- und  Sekundärluft können klar getrennt werden. Bei den modernen  mikroprozessorgesteuerten Scheitholzkesseln ist eine Leistungsanpassung auf bis  zu 50 Prozent der Nennwärmeleistung möglich.

Obwohl die neuen Scheitholzkessel auch bei Teillast noch gute  Wirkungsgrade erreichen, sollten sie in jedem Fall mit einem Warmwasserspeicher  (Pufferspeicher) gekoppelt sein. Mit dem Pufferspeicher kann der Betrieb des  Holzkessels von der tatsächlichen Wärmenachfrage des Heizungssystems entkoppelt  werden. Der Holzkessel kann so überwiegend mit seiner vollen Leistung und damit  in einem Bereich geringster Emissionen und hoher Wirkungsgrade betrieben werden,  auch wenn gerade nur wenig Wärme benötigt wird. Außerdem können so die  Nachlegeintervalle verlängert werden. Der Pufferspeicher sollte entsprechend den  Angaben des Kesselherstellers dimensioniert werden. Empfehlenswert sind  Mindestgrößen von 50 oder besser 100

Hackschnitzelfeuerung

Hackschnitzelfeuerungen sind heute technisch ausgereift und stehen Öl- und  Gasfeuerungen bezüglich Heizkomfort in nichts nach. Angeboten werden derzeit vor  allem Einschub-, Unterschub- und Rostfeuerungen. Es handelt sich dabei sämtlich  um automatisch beschickte Systeme, das heißt, die Hackschnitzel werden mittels  einer Stokerschnecke oder einer hydraulischen Schubvorrichtung automatisch in  den ausschamottierten Brennraum befördert. Eine Rückbrandsicherung, zum Beispiel  eine Zellenradschleuse, verhindert, dass das Feuer aus dem Brennraum in das  Hackschnitzellager zurückbrennt.

Eine bedarfsgerechte Brennstoffzufuhr und eine automatisch geregelte  Luftzuführung ermöglichen einen gleichbleibend hohen Wirkungsgrad der  Feuerstätte bei geringsten Emissionen. Ein Pufferspeicher ist nicht notwendig.  Die Brennstoffqualität muss an die Bedürfnisse der Feuerstätte angepasst sein.  Die Angaben des Herstellers sind zu beachten.